Tuesday, 6 May 2014

Burg der Zurückgelassenen


In den "dunklen Jahrhunderten" des frühen Mittelalters war nicht viel los zwischen Elbe und Weser - glaubte man. Doch neue Funde in Stade zeigen, dass es an der Schwinge in diesen Jahrhunderten keineswegs so dunkel war.

"Was haben die hier bloß gemacht?" fragt Stadtarchäologe Andreas Schäfer und schaut nachdenklich auf das Gras unter seinen Gummistiefeln. "Wozu brauchten die so eine große Burg?" Mit "die" meint er die Sachsen des Frühmittelalters, die zwischen Weser und Elbe lebten. Eigentlich, so waren sich die Forscher bisher einig, war in dem Gebiet nicht mehr viel los, seit die meisten Sachsen sich ab dem 5. Jahrhundert in Richtung England abgesetzt hatten, um gemeinsam mit den Angeln die Insel zu besiedeln. Während die Verwandten in England erste Königreiche gründeten, herrschten über die letzten Daheimgebliebenen lediglich so genannte Satrapen. Ihre Dörfer waren nicht mehr als ein paar zusammengewürfelte Höfe.

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